Richard Leakey

kenian. Anthropologe, Politiker und Tierschützer; Direktor des kenian. Nationalmuseums 1974-1989; Dir. des Kenya Wildlife Service 1989-1994 und 1998–2004; zahlr. Veröffentlichungen

* 19. Dezember 1944 Nairobi

† 2. Januar 2022 bei Nairobi

Herkunft

Richard Erskine Frere Leakey wurde 1944 in Nairobi (Kenia) als mittlerer von drei Söhnen des weltbekannten Anthropologenpaares Louis S. und Mary Leakey († 1996) geboren. Seine Großeltern waren zu Beginn des Jahrhunderts als anglikanische Missionare nach Kenia gekommen. L. wurde in Nairobi von seinen weißen Klassenkameraden schief angesehen, weil sein Vater († 1972) die Unabhängigkeitsbestrebungen in Kenia unterstützte und ein Freund des späteren legendären Staatsführers Jomo Kenyatta war.

Ausbildung

Seine wichtigste Ausbildung erhielt der junge L. als Mitarbeiter seines Vaters bei dessen Arbeit im afrikanischen Busch. Zunächst verdiente sich L. sein Geld als Safari-Führer, dann schloss er sich mit einem kenianischen Freund einer Expedition an die Natronseen an der tansanisch-kenianischen Grenze an, wo neben uralten Tierfossilien auch Kieferknochen eines sog. "Australopithecus" (Alter: etwa eindreiviertel Mio. Jahre) gefunden wurden, der zeitweilig als eine bis dahin fehlende Verbindung in der Menschheitslinie zwischen den affenähnlichen Kreaturen und dem heutigen Menschen, dem Homo sapiens, angesehen wurde.

L. versuchte, Oberschulabschluss und Universitätsstudium ohne elterliche Hilfe zu schaffen, brach die Ausbildung aber ab, um sich ...